Das Jahr 2024 hat einmal mehr verdeutlicht, welche Herausforderungen und Belastungen die Arbeit im Rettungsdienst mit sich bringt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst Elbe-Elster sahen sich in diesem Jahr mit ungewöhnlichen Wetterlagen, schweren Unfällen und dramatischen Einsatzsituationen konfrontiert. Immer wieder zeigte sich, wie wichtig es ist, dass alle Beteiligten optimal zusammenarbeiten. Diese Erfahrungen werden nun genutzt, um im Jahr 2025 noch besser aufgestellt zu sein. Dafür kommen neue Fahrzeugkonzepte, digitale Unterstützungsangebote sowie moderne Rettungswachen zum Einsatz.
Ereignisreiches Jahr 2024
Im Juni 2024 sorgten ungewöhnlich hohe Temperaturen für besonders anstrengende Einsätze. Bei einem Sportunterricht in Doberlug-Kirchhain benötigten mehrere Kinder plötzlich medizinische Hilfe, weil sie Kreislaufprobleme bekamen. In solchen Situationen sind eingespielte Abläufe und professionelles Handeln entscheidend. Das Zusammenspiel innerhalb der Rettungsteams funktionierte reibungslos, die Kinder wurden vor Ort betreut und die Lage beruhigte sich schnell wieder.
Nur wenige Tage zuvor hatte ein schweres Unwetter im Landkreis zu erheblichen Einschränkungen geführt. Ein umgestürzter Baum beschädigte die Oberleitung eines Zuges nach Prag, sodass Fahrgäste umsteigen mussten. Feuerwehr, Deutscher Bahn, Katastrophenschutz und Rettungsdienst zogen hier gemeinsam an einem Strang, um die Fahrgäste sicher aus dem Zug zu evakuieren. Dennoch war nicht jeder Einsatz von Erfolg gekrönt. Als während desselben Unwetters in Großthiemig ein Baum auf ein Auto fiel, wurden zwei Männer schwer verletzt, einer von ihnen starb.
Auch andere Unglücke prägten das Einsatzgeschehen. Schwerwiegende Arbeitsunfälle auf landwirtschaftlichen Betrieben sowie in Industriebetrieben zeigten das breite Spektrum an Aufgaben. In einem Fall gelang es den Einsatzkräften, einen Mann nach einem Sturz in eine Baugrube rasch zu befreien. Obwohl er äußerlich unverletzt war, wurde er sicherheitshalber zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
Besonders belastend für die Helferinnen und Helfer sind tödliche Verkehrsunfälle. Selbst erfahrene Rettungskräfte bewegt es, wenn sie wissen, welches Schicksal möglicherweise hinter einem tragischen Unfall steht. Gespräche im Team und psychologische Hilfe sorgen dafür, dass solche Erlebnisse verarbeitet werden und die Einsatzkräfte auch langfristig einsatzfähig bleiben. Trotz aller Anforderungen ist der Beruf des Rettungsdienstmitarbeiters weiterhin attraktiv. Der Landkreis Elbe-Elster verzeichnet jedes Jahr zahlreiche Bewerbungen, was zeigt, dass weiterhin viele junge Menschen helfen möchten.
Neue Konzepte im Jahr 2025
Für das kommende Jahr kündigt Sebastian Weiss mehrere Neuerungen an.
In Herzberg, Bad Liebenwerda, Elsterwerda und Finsterwalde sollen an ausgewählten Tagen sogenannte Notfallkrankenwagen eingesetzt werden. Diese Fahrzeuge schließen die Lücke zwischen Krankentransportwagen und Rettungswagen. Sie eignen sich für Fälle, in denen nicht unbedingt ein Rettungswagen mit Blaulicht benötigt wird. Dadurch bleiben die hoch spezialisierten Rettungswagen für wirklich zeitkritische Einsätze verfügbar.
Eine weitere Neuerung ist der geplante Telenotarzt, der im vierten Quartal 2025 eingeführt wird. Hierbei können Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter per Videokommunikation einen in der Leitstelle sitzenden Arzt konsultieren. Die ärztliche Fachmeinung steht so in Echtzeit am Einsatzort zur Verfügung. Sollte es notwendig sein, kann sofort auch ein Notarzt hinzugezogen werden. Dieses System ergänzt die etablierte Notfallversorgung und soll den Einsatzteams zusätzliche Sicherheit geben.
Auch bei der Infrastruktur tut sich etwas. Nachdem bereits zehn Rettungswachen im Landkreis neu gebaut wurden, beginnt im ersten Quartal 2025 der Ersatzneubau der Rettungswache in Großthiemig. Dieses Projekt soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein. Außerdem ist ein umfangreicher Neubau am Standort Elsterwerda geplant, wofür mehrere Millionen Euro investiert werden.
Blick nach vorn
Die Lehren aus dem ereignisreichen Jahr 2024 fließen in die Weiterentwicklung des Rettungsdienstes ein.
Neue Fahrzeugkonzepte, digitale Unterstützung, moderne Rettungswachen und gut ausgebildetes Personal sorgen dafür, dass der Landkreis Elbe-Elster auf kommende Herausforderungen vorbereitet ist.
Das Ziel bleibt dabei immer dasselbe: Im Notfall schnell, kompetent und zuverlässig helfen zu können.
Die künftigen Maßnahmen sollen sowohl den Menschen in der Region zugutekommen als auch den Einsatzkräften die Arbeit erleichtern. Dadurch ist auch in den kommenden Jahren eine bestmögliche Versorgung der Bevölkerung gewährleistet.